Liebe Freunde,

vor etwas mehr als zwei Jahren haben Sie mich in Mailand für eine zweite Amtszeit zum Präsidenten dieser großartigen Organisation gewählt. Ein Privileg, das ich zum Mittelpunkt meines Lebens gemacht habe.

Die letzten beiden Jahre waren schwierige Jahre für die FCI. Kräfte von innen und von außen haben versucht, das zu zerstören, was wir in mehr als hundert Jahren gemeinsam aufgebaut haben. Die Arbeit, die wir weltweit für reinrassige Hunde geleistet haben. Auf der ganzen WELT, von Ägypten bis Peru, von Vietnam bis in die Niederlande, von Norwegen bis China.

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Rafael de Santiago
FCI-Präsident
Bericht des Vorstandes Durch den Präsidenten, R. de Santiago

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich begrüße Sie herzlich in Leipzig und bei dieser FCI-Generalversammlung, die hoffentlich sehr fruchtbar sein wird.

Zunächst möchte ich dem deutschen Kynologenverband, dem VDH, für seine Hilfe bei der Organisation dieser zweitägigen Zusammenkunft danken.

Als erstes möchte ich einen Rückblick über die wichtigsten Fakten vermitteln, die die Vorstandsmitglieder seit unserer letzten Zusammenkunft in Mailand beschäftigt haben. Seit jener Sitzung, die direkt nach der letzten Generalversammlung im Jahr 2015 stattfand, ist der Vorstand siebenmal zusammengetreten.
Besonders erwähnen möchte ich die wichtige Sitzung, die im August 2015 in Brüssel stattfand, um die Situation der Welthundeausstellung in China und die spezifische Einladung zu handhaben, die auf die CKU und den NKK (nationale Hundeverbände Chinas bzw. Norwegens) ausgedehnt worden war, welche leider von Norwegen abgelehnt wurde. Seither konnte ich dank der Bemühungen und der Assistenz der CKU - gemeinsam mit den Mitgliedern des FCI-Vorstands - eine Reihe von Maßnahmen zugunsten Hunden und deren Wohlergehen in China veranlassen.

Ich möchte Sie nun an ein paar Highlights erinnern, die diesen zweijährigen Zeitraum geprägt haben:

  • Die FCI wurde auf weitere Schwellenländer ausgedehnt, wie in meiner Bewerbungsrede im Jahr 2013 angekündigt: Iran, Mongolei, Libanon, Kuwait, Algerien. Es ist stets sehr bereichernd, unsere Organisation neuen Kulturen öffnen zu können;
  • infolge des Antrags mehrerer Länder wurde die Arbeitsgruppe für die Umstrukturierung der FCI (WGRF) eingerichtet, um über tiefgreifende Änderungen der FCI-Statuten und der FCI-Geschäftsordnung zu diskutieren, im Hinblick auf größere Transparenz, Modernisierung und Themen rund um die artgerechte Hundehaltung;
  • wir konnten die von Ecuador ausgelöste Krise meistern - leider war das Land nicht dazu in der Lage, die WHA 2017 zu organisieren. Wir danken dem VDH, dass er dies übernommen hat;
  • die FCI Youth hat viele interessante Richtlinien und Empfehlungen herausgebracht, um den LAO bei der Gründung ihrer eigenen Jugendorganisation zu helfen, was ein riesiges und begeistertes Echo gefunden hat;
  • der FCI-Stand war im Rahmen verschiedener Hundeausstellungen präsent: es ist wichtig, unseren Mitgliedern zur Seite zu stehen und die Gelegenheit zu nutzen, wertvolle Zeit gemeinsam mit ihnen zu verbringen;
  • wir haben verschiedene Öffentlichkeitskampagnen auf die Beine gestellt: soziale Medien spielen eine bedeutende Rolle, und wir hielten es für sehr wichtig, unsere Präsenz bei Facebook und Linkedin auszubauen;
  • ein weiterer wichtiger Schritt war der Start der offiziellen Anti-Yulin-Kampagne, mit der Anfertigung von Buttons und Stickern, die bei unseren wichtigsten Ausstellungen verteilt wurden, um die erbitterte Opposition der FCI gegen diese Hundeschlachterei zum Ausdruck zu bringen;
  • die FCI-Geschäftsstelle hat eine Kampagne veröffentlicht mit dem Titel Dogs are no consumer goods (Hunde sind keine Konsumgüter), in deren Rahmen auf dem FCI-Stand Pins und Sticker verteilt wurden. Diese Kampagne wurde von verschiedenen FCI-Partnern (LAO, Zuchtvereine, …) und von Four Paws/Vier Pfoten weiterverbreitet;
  • die FCI Geschäftsstelle hat Abkommen mit Brussels Airlines und mit der Lufthansa Group getroffen, die den Teilnehmern an Hundeveranstaltungen jeweils bei einer Vielzahl von Flügen einen Preisnachlass verschaffen; diese Abkommen wurden im Jahr 2017 verlängert;
  • die FCI-Geschäftsstelle setzt ihren Terminkalender mit örtlichen Veranstaltungen in Thuin fort, der Stadt, in der sich der Sitz der FCI befindet, und die 2011 zur Welthundehauptstadt ernannt wurde: es werden künftig zwei Veranstaltungen auf jährlicher Basis organisiert, ein Hundespaziergang und ein Cynothon, wobei beide steigende Teilnehmerzahlen verzeichnen;
  • die FCI-Geschäftsstelle hat kürzlich eine neue Kampagne mit „Besuchshunden“ eingeleitet, in zwei örtlichen Institutionen, in denen Menschen mit leichten psychischen Störungen untergebracht sind;
  • Die FCI-Geschäftsstelle arbeitet gemeinsam mit Vier Pfoten/Four Paws an Empfehlungen für Tierärzte im Hinblick auf ihre Aufgaben bei Hundeausstellungen;
  • wir nahmen am vom KC organisierten International Congress of Kennel Clubs teil und konnten uns einige sehr interessante Vorträge anhören.

Im Rahmen seiner Sitzungen sowie auch im Zuge der virtuellen Kommunikation hat der FCI-Vorstand eine Vielzahl von Vorschlägen, Fragen und Problemen bezüglich der obligatorischen und fakultativen Kommissionen, der FCI-Mitglieder sowie anderer Institutionen oder Partner geklärt.

Außerdem arbeitet der FCI-Vorstand eng mit den Kommissionen zusammen im Hinblick auf die Veröffentlichung von Standards, Reglements und „Best Practice“-Dokumenten für unser Hobby, wobei die sichere und ethische Sportausübung unter Respektierung des Wohlergehens und der Gesundheit der Tiere im Zielpunkt steht.

Unsere Aufgabe als Vorstandsmitglieder war es immer und wird es auch weiterhin sein, im spezifischen komplexen Gefüge einer internationalen Struktur den Interessen aller unserer Mitglieder und Vertragspartner zu dienen.

Wir möchten gemeinsam all denjenigen wichtigen Persönlichkeiten der Hundewelt eine Hommage erweisen, die seit unserer letzten Generalversammlung verstorben sind: Wilfried Schäpermeier, Bo Jonsson, Enrique Filippini, Uwe Fischer, Tibor Gellén, Hans Lehtinen, Manuel Loureiro Borges, Gert Christensen, Christian Eymar-Dauphin, Rita Trainin, Carlos Fernández Renau, Steve Gladstone, Ole Staunskjaer. Diese Liste ist vielleicht leider nicht erschöpfend, es kann sein, dass uns weitere Freunde verlassen haben, ohne dass wir darüber informiert wurden.

Nun ist es an der Zeit, den Versammlungsteilnehmern Gehör zu verschaffen, weshalb ich Ihnen im Voraus für Ihre Beiträge danke.
Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche FCI-Generalversammlung!

Rafael de Santiago
FCI-Präsident